Deutschland verliert sein erstes Gruppespiel mit 1:3 (26:28, 26:24, 17:25, 17:25) gegen den Iran

 

Bereits gestern konnte sich die deutsche Mannschaft mit ihren Trainern Christian Stebel und Alexander Böhner von der Stärke der Iranis überzeugen. Wurden die Iraner 2009 bei den Deaflympics noch mit 3:0 von den Deutschen weggeputzt, zeigte sich im Spiel gegen den nächsten Gruppengegner Türkei, wie sehr sich das iranische Team verändert hat. Jetzt – wie alle Teams – mit einem sehr starken Libero und zwei neuen Angreifern und einem enormen Kampfgeist. Die Türken, immerhin 3. der letztjährigen EM im Spiel gegen Deutschland, hatten den Iraners überhaupt nichts entgegenzusetzen. Somit waren die Deutschen vorgewarnt, aber auch nach Auswertung der Analyse des Spiels sehr gut vorbereitet.
Wichtigste Anweisung vor dem Spiel war, unbedingt am Libero „vorbei“ zu spielen, Druck mit eigenen Angaben zu machen und die Iraner an die Niederlage vor drei Jahren zu erinnern. Klar war, dass es ein hartes Stück Arbeit für die dezimierte deutsche Truppe werden würde. Zuspieler Maik Fischer, Jochen Baisch, Martin Widmann, Marco Sudy, Sascha Lehmann und Tino Götting bildeten mit Libero Matthias Sommer die erste Sechs. Lehmann machte sein erstes Spiel von Beginn an für Deutschland und machte seine Sache in Abwehr gut. Der wieder gekehrte „Oldie“ M. Sommer gab sein Bestes auf der Liberoposition und M. Fischer – aus der Not vom Libero zum Zuspieler geworden – zeigte, dass die Entscheidung der Trainer richtig war. Sicher muss er sich auf dieser Position noch finden, um so zu überzeugen, wie früher als Libero. M. Sudy war im Angriff, wenn er einen guten Ball bekam sehr überzeugend. Insgesamt machte die Mannschaft jedoch viel zu viele unnötige Fehler in der Annahme, so dass die Angreifer nicht richtig zum Zuge kamen. Der erste Satz wurde trotz zweier Satzbälle, bei 24 und 26 und zwischenzeitlicher 4 Punkte Führung unglücklich mit 26:28 verloren.
Den zweiten Satz dominierten die Deutschen bis zur Hälfte, gaben das Heft dann aus der Hand und lagen schon mit 14:18 zurück. Die Schlussphase gehörte dann aber wieder den DGS-Volleyballern, die zwar einen Satzball abwehren mussten jedoch mit 26:24 gewannen. Im dritten Satz gelang eigentlich so gut wie nichts, man war immer im Rückstand, so dass die Iraner den Satz ruhig mit 25:17 nach Hause bringen konnten. Es war noch nichts verloren und Stebel machte seinen Mannen klar, das lediglich zwei Sätze verloren wurden, aber noch zwei zu gewinnen waren. Leider lagen die Iraner immer 3-5 Punkte vorne, doch beim 17:19, mal wieder durch einen guten Punkt von Sudy erreicht, kam noch einmal Hoffnung im Team auf. Doch die Iraner ließen keine weiteren Punkt zu und siegten auch in diesem Satz zu 17.
Nach 2 Stunden und 10 Minuten konstatierte Trainer Stebel, das die Iraner verdient gewonnen haben. Sie machten ihr Spiel viel ruhiger, nutzen ihre Chancen besser und hatten einen Zuspieler, der das Spiel immer wieder öffnete. Hätte man die ersten beiden Satzbälle im ersten Satz genutzt, wer weiß? Morgen muss damit ein Sieg gegen die Türkei her, um ins Viertelfinale einziehen zu können.